Reservistenarbeit

Die Reserve der Bundeswehr ist für die Landes- und Bündnisverteidigung, für den Heimatschutz sowie für die Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements ein unverzichtbarer Bestandteil der Bundeswehr.

Aufgaben und Auftrag der Bundeswehr können nur in einem bundeswehrgemeinsamen und vernetzten Ansatz erfolgreich erfüllt werden. Die Bundeswehr hat einen wesentlichen Beitrag zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge Deutschlands und im Rahmen multinationaler kollektiver Verteidigung zu leisten, für den sie absehbar mit ihren aktiven Kräften nicht durchhaltefähig ausgestattet ist. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund eines zunehmend instabilen internationalen sicherheitspolitischen Umfeldes. Im Hinblick auf Reaktionsfähigkeit kommt dem Faktor Zeit eine besonders hohe Bedeutung zu. Das stellt hohe Anforderungen an Verfügbarkeit von Personal, Material, Informationstechnik (IT) und Infrastruktur, an Ausbildungsstand, an die Verzahnung und Integration von aktiven und nichtaktiven Organisationselementen sowie an Führung und individuelle Einsatzbereitschaft. Dabei folgt die Bundeswehr konzeptionell durchgängig dem Prinzip „vom Einsatz her denken“. Sie wird konsequent auf die Gesamtheit der geforderten Leistungen ausgerichtet. Reservistinnen und Reservisten erbringen dazu unabhängig vom Dienstort ihren Beitrag. Hieraus sind Forderungen an Aufgaben, Umfang und Fähigkeiten der Reserve abzuleiten, Verfahren und Vorgaben anzupassen bzw. zu entwickeln und erforderliche Ressourcen bereitzustellen.

Aktive Truppe und Reserve sind gleichermaßen für die Aufgabenerfüllung der Bundeswehr unverzichtbar. Eine einsatzbereite Bundeswehr erfordert eine einsatzbereite Reserve. Die Reserve bildet das personelle Potenzial, das zur mittelbaren und unmittelbaren Unterstützung der Streitkräfte und ihrer Aufwuchsfähigkeit nötig ist. Dafür bedarf es insbesondere der entsprechenden materiellen und infrastrukturellen Ausstattung sowie logistischen Anbindung. Auf diese Weise aufgestellt und eingebunden, ist die Reserve eine wesentliche Säule der Landesverteidigung / Bündnisverteidigung. Dies schließt den Feldersatz ein. Auch für den Heimatschutz und die Fortsetzung der Aufgaben im Spannungs- oder Verteidigungsfall und der Aufgaben im Rahmen des Host Nation Support ist die Bundeswehr mit ihrer Reserve zum Aufwuchs zu befähigen, um die aktiven Kräfte ergänzen, unterstützen und entlasten zu können. Die dargestellte Aufgabenvielfalt erfordert eine flexible Reserve, die, teils im Frieden, teils in der Krise, rasch verfügbar gemacht werden muss. Das setzt eine entsprechende Einsatzbefähigung (Ausbildungshöhe und Professionalisierung) voraus. Andere Truppenteile erreichen ihre volle Einsatzbereitschaft erst nach einer Krisenausbildung. So müssen auch aufwuchsabhängige Truppenteile zur Unterstützung Verbündeter in Deutschland frühzeitig zur Verfügung stehen (z.B. Transportunterstützung, Sicherung, ABC-Abwehr, Militärpolizei, Cyber, Verbindungswesen zu Dienststellen im Inland). Ergänzungstruppenteile benötigen Vorbereitungszeit, um ihre Einsatzbereitschaft herzustellen.

Im Rahmen des Heimatschutzes steht die Reserve aktiven Truppenteilen und Dienststellen u.a. im Fall von Hilfeleistungen bei Naturkatastrophen und besonders schweren Unglücksfällen zur Seite, im Spannungs- oder Verteidigungsfall unterstützt sie beim Schutz verteidigungswichtiger Infrastruktur und Host Nation Support und erhöht die Durchhaltefähigkeit der aktiven Truppe.

Darüber hinaus verantwortet der Insp der Streitkräftebasis als Nationaler/Territorialer Befehlshaber die Territoriale Reserve und deren Einsatz innerhalb Deutschlands sowie die Sicherung relevanter Liegenschaften der zivilien Organisationsbereiche im Bedarfsfall. Zudem verstärken Reservistinnen und Reservisten die Fähigkeiten der aktiven Truppe im gesamten Einsatzund Missionsspektrum der Bundeswehr im In- und Ausland.

Unabhängig von Beorderung und Reservistendienst wirken Reservistinnen und Reservisten als Mittler und Multiplikatoren für die Bundeswehr in der Gesellschaft. Mit Blick auf die Erfordernisse der Gesamtverteidigung können weitere Aufgaben für die Reserve hinzukommen.

Kategorien der Reserve

Allgemeine Reserve

Die Allgemeine Reserve umfasst die Gesamtheit aller nicht beorderten Reservistinnen und Reservisten. Der wehrrechtlich verfügbare Anteil der Reservistinnen und Reservisten der Allgemeinen Reserve stellt das langfristige Aufwuchspotenzial der Bundeswehr. Angehörige der Allgemeinen Reserve können Dienst in der Bundeswehr leisten, sofern sie wehrrechtlich verfügbar sind. Im Frieden zählt zur Allgemeinen Reserve jede wehrpflichtige und wehrfähige Person (Reservist). Dies umfasst alle wehrfähigen ehemaligen Soldaten sowie alle wehrfähigen ungedienten Männer.

Die Allgemeine Reserve verfügt über kein Material. Federführend für die Bundeswehr unterstützt die Streitkräftebasis die in der Reservistenarbeit tätigen Verbände und Vereinigungen wie dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. bei der Ausbildung der Allgemeinen Reserve. Die territorialen Kommandobehörden beraten diese dazu ebenengerecht, koordinieren die Ausbildung, unterstützen organisatorisch und stellen die Einhaltung der Vorgaben der Organisationsbereiche sicher. Ausbildung, die einen Soldatenstatus erfordert, wird in der Zuständigkeit der territorialen Kommandobehörden durchgeführt. Die Ausbildung der Allgemeine Reserve findet überwiegend in den in der Reservistenarbeit tätigen Verbänden und Vereinigungen in Form von Verbandsveranstaltungen statt.


Territoriale Reserve

Die Territoriale Reserve ist Teil der Streitkräftebasis und wird zu territorialen Verbindungs-, Sicherungs- und Unterstützungsaufgaben eingesetzt. Sie besteht aus Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräften (RSUKr) und der Verbindungsorganisation des territorialen Netzwerks sowie aus Stützpunkten für Hilfeleistungen im Innern. Die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräften sind nach regionalen Gesichtspunkten aufgestellt und berücksichtigen regionale Gegebenheiten. Sie werden truppendienstlich durch das jeweilige Landeskommando geführt. Die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte sind zur Entlastung der aktiven Truppe bei Schutz- und Sicherungsaufgaben im Heimatschutz vorgesehen. Sie bilden ein wesentliches Element der Sicherungskräfte im Rahmen des Host Nation Support im Transitland Deutschland. Den Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräften kommt zudem eine wichtige Rolle bei der Katastrophenhilfe zu. Regional zugeordnete Patentruppenteile unterstützen die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte. Aufgrund des regionalen Bezuges sind die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte besonders geeignet, bisher nicht mit der Bundeswehr in Verbindung stehende Bürgerinnen und Bürger zu erreichen und für ihren Dienst in der Reserve der Bundeswehr zu interessieren und möglichst auch zu gewinnen. Des Weiteren sind die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte aufgrund ihres regionalen Bezuges ebenso besonders geeignet, Reservistinnen und Reservisten heimat- und arbeitsplatznah zu verwenden und damit deren Motivation und gleichermaßen die ihrer Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber für einen regelmäßigen Reservistendienst zu fördern.

Das territoriale Netzwerk mit seinen Verbindungskommandos bildet einen flächendeckenden und an der kommunalen Struktur Deutschlands ausgerichteten Verbund von Ansprech- und Koordinierungsstellen, welche die kommunalen Behörden, die Innenministerien der Länder sowie Behörden von Nachbarländern beraten, unterstützen und informieren. In den Verbindungskommandos werden dazu ausschließlich Reservistinnen und Reservisten eingesetzt.

Truppenreserve

Die Truppenreserve dient der personellen Unterstützung in allen Organisationsbereichen der Bundeswehr. Sie umfasst Ergänzungs- und Feldersatztruppenteile sowie Einzeldienstposten in der Verstärkungs- und Personalreserve. Ergänzungstruppenteile dienen der Verstärkung der aktiven Verbände und Großverbände und sind grundsätzlich wie vergleichbare aktive Truppenteile gegliedert und ausgerüstet. Sie bilden damit eine Grundlage für den kurzfristigen Aufwuchs von Fähigkeiten. Feldersatztruppenteile halten Reservistinnen und Reservisten zur schnellen Personalergänzung organisiert bereit.

Die Verstärkungsreserve umfasst die Gesamtheit aller Beorderten auf strukturgebundenen Dienstposten. Die Verstärkungsreserve dient dem Herstellen der vollen Einsatzbereitschaft der Organisationsbereiche (Aufwuchs).

Die Personalreserve umfasst die Gesamtheit aller Beorderten auf nicht strukturgebundenen Beorderungsmöglichkeiten. Sie ist eine planerische Vorsorge zur Kompensation fehlenden Personals und zur Deckung vor allem eines temporär erhöhten Bedarfs und zum Erhalt oder zur Steigerung der personellen Einsatzbereitschaft.


Reservistenarbeit in unserer Kameradschaft

Unsere Reservistinnen und Reservisten genießen besondere Vorteile durch ihre Mitgliedschaft in der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd, als Teil des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr.
Unser Angebot ist breit gefächert und basiert maßgeblich auf folgenden Ausbildungsinhalten

Sicherheitspolitische Aus- und Weiterbildung für Reservistinnen und Reservisten

Jeder Reservist ist Mittler der Bundeswehr in der Gesellschaft. Das Ziel unserer sicherheitspolitischen Bildung ist es Zusammenhänge, Abläufe und Entwicklungen der aktuellen internationalen und nationalen Sicherheitspolitik zu vermitteln, damit der Reservist seiner Rolle als Mittler in der Öffentlichkeit gerecht werden kann.

Unsere Wettkampfmannschaft

Militärische Wettkämpfe sind in hervorragender Weise geeignet, den Geist der Kameradschaft, der Zusammengehörigkeit sowie des gegenseitigen Verständnisses zu pflegen und zu fördern. Wettkämpfe sollen die physische und psychische Leistungsfähigkeit von Reservisten und Soldaten in einem militärischen Mehrkampf demonstrieren. Die Teilnahme an Reservistenwettkämpfen ist damit ein Höhepunkt der freiwilligen Reservistenarbeit.
Das vielfältige Angebot an Wettkämpfen reicht vom einfachen Marsch bis hin zum fordernden Kommandowettkampf, bestehend aus Hindernislauf, Orientierungslauf, Selbst- und Kameradenhilfe, Schießen, Hindernisschwimmen, Handgranatenzielwurf, Kartenlesen und Entfernungsschätzen und vielem mehr. So nimmt die Wettkampfmannschaft der Reservistenkameradschaft Schwäbisch Gmünd beispielsweise am jährlichen Ertinger Infanterietag teil.

Im August 2016 hat Thomas Maier die neugeschaffene Funktion des Beauftragten Wettkampf übernommen und koordiniert seit diesem Zeitpunkt die Wettkampfmannschaft der Gmünder Reservisten. Getreu dem Motto: Reservisten bilden Reservisten aus ist es unser Ziel, neue Mitglieder und Interessierte für die Wettkampfmannschaft zu gewinnen. Das Training für die Wettkämpfe finden über das Jahr verteilt statt. Zusätzlich stehen Übungen unmittelbar vor dem Wettkampf auf dem Programm. Für die einzelnen Wettkampfdisziplinen stehen erfahrene, erfolgreiche Disziplintrainer zur Verfügung. Im Fotoalbum finden Sie darüber hinaus diverse Fotos bisheriger Wettkämpfe.
Haben Sie Interesse oder Fragen, dann melden Sie sich einfach. Unser Beauftragter Wettkampf, Thomas Maier, freut sich auf Ihre Nachricht.

Unsere Arbeitsgemeinschaft Schießsport

Hier finden Sie schießsportbegeisterte Reservistinnen und Reservisten, welche mit eigenen Waffen auf den unterschiedlichsten Schießständen trainieren und sich in vielen Schießwettkämpfen messen. In unserer Arbeitsgemeinschaft innerhalb des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. haben sich die Reservisten der Kreisgruppe Ostwürttemberg/Alb-Donau zusammengeschlossen. Unsere Mitglieder sind daher überwiegend aktive und ehemalige Soldaten der Bundeswehr sowie Justiz- und Polizeibeamte. Unerfahrene Schützen werden gründlich und gewissenhaft von qualifizierten und sachkundigen Schützen der RAG Schießsport eingewiesen. Es ist unser erstes Anliegen die Fertigkeiten unserer Mitglieder ständig zu verbessern und in einer angenehmen und lockeren Atmosphäre zu trainieren. Außerdem versuchen wir jedem unserer Schützen ein modernes Mindset zu vermitteln, dass ihn zur selbstständigen Trainingsgestaltung befähigt. Ziel des Schießens ist es, die Mitte einer Schießscheibe, durch Einklang von Körper (statischem Aufbau und Körperbeherrschung) und Geist (innere Ruhe und Kontrolle von äußeren Einflüssen), zu treffen. Dies braucht Training, sowohl körperliches als auch mentales. Oft werden diese Belastungen unterschätzt und Schießen gelegentlich nicht als Sport anerkannt.

Die Schießen der RAG finden in aller Regel Samstags zwischen 07:30 und 13 Uhr, sowie Donnerstags zwischen 12 und 15 Uhr auf der Standortschießanlage der Bundeswehr in Dornstadt-Bollingen statt. Die genauen Termine werden im Terminkalender bekanntgegeben.

Die Standortschießanlage der Rommel-Kaserne in Dornstadt-Bollingen ermöglicht sowohl Kurz-(25m) wie auch Langwaffenübungen (100m) zur Steigerung der persönlichen sportlichen Leistung.

Als Mitglied der RAG haben Sie die Möglichkeit nach der erfolgreich abgelegten Waffensachkundeprüfung und der Erfüllung anderer gesetzlicher Anforderungen, z. B. persönliche Zuverlässigkeit des Antragstellers eine eigene Waffe zu erwerben. Daneben existieren RAG interne Regelungen, die an den Erwerb von Waffen geknüpft sind. Aufgrund der Beauftragung des Verbandes durch den Deutschen Bundestag u.a. auch mit der Förderung militärischer Fähigkeiten betreibt die RAG Ost Württemberg I den Sport nicht nur zum reinen Selbstzweck, dieser ist vielmehr im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben in diesen Aufgabenbereich und mithin in alle Aspekte der Reservistenarbeit eingefügt. In jedem Jahr messen sich Mitglieder im Wettstreit. Dazu finden Meisterschaften aller Ebenen von der Kreis- bis hin zur Bundesmeisterschaft statt.

Werden auch Sie Mitglied der RAG mit dem oben angehängten Antrag oder kontaktieren Sie uns unverbindlich per E-Mail für alle Fragen rund um die RAG. Die Aufnahmegebühr beträgt einmalig 50 Euro. Der Jahresbeitrag 30 Euro. Interessenten nehmen bitte vor der Teilnahme an unseren Schießen Kontakt mit dem Kreisbeauftragten für Schießsport und Vorsitzenden der RAG Ostwürttemberg, Hauptfeldwebel d. R. Anton Hatarik auf.


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